Inhaberin Johanna Rothe von Rocking Horse Ranch

Kindheit:
Meine Kindheit und Schulzeit war nicht leicht für mich zu ertragen. Freunde zu finden und mich anzupassen viel mir nicht leicht. Meine Eltern sahen das es mir nicht gut ging und so machten sie mir das größte Geschenk was man einem pferdeverrückten Mädchen nur machen konnte- sie schenkten mir ein Pferd. Wir brachten die Stute in dem hofeigenen Stall unter. Das Pferdchen hatte es gut bei uns. Es bekam alles von uns was es zum Leben brauchte. Nur leider bekam sie nur alles was sie zum Überleben brauchte- Futter, Wasser und für die Nacht einen warmen Stall. Sie wurde allein gehalten ohne Artgenossen mit denen sie hätte spielen können, der Auslauf war nichts weiter als eine Weide bzw. bei Regen ein Pool und der warme Stall war nichts weiter als ein Platz der sie daran hinderte ihren Bewegungstrieb auszuleben. Beim Reiten lief es nicht gut. Sie erschrak sich andauernd vor nichts und das runterfallen wurde schon fast zur Gewohnheit. Merkwürdig- man hatte doch jede Woche über Jahre hinweg Unterricht gehabt warum wollte es nicht funktionieren mit dem entspannten Familienpferd.
- Heute weiß ich das der Reitunterricht den ich damals bekommen habe nur aus stumpfen draufsitzen und im Kreisreiten bestanden hatte. Ich hatte nichts gelernt über all die Jahre.
- Heute weiß ich was das Gefühl Sympathie bedeutet und das es dies nicht nur zwischen Menschen sondert auch zwischen Menschen und Tieren gibt.
- Heute weiß ich was schlechte Haltung mit Pferden anrichten kann vor allem mental. Es ist nie zu spät einen neuen Weg einzuschlagen wenn man feststellt, dass der alte Weg nicht der richtige ist.
Wir haben die Stute dann an den Händler zurückgegeben und sie gegen eine Norwegerstute getauscht. Ich habe mich Informiert und an Kursen und Seminaren Teil genommen. Die Stute bekam einen Beisteller und der Stall wurde zu einem Wunderschönen Offenstall umgebaut.
Wie ich zum gebisslosen Reiten kam:
Reiten am langen Zügel mit Wassertrense und Vielseitigkeitssattel so konnte man uns fast jeden Tag im Gelände antreffen. Dies gab mir mehr Erholung als es jeder Urlaub hätte tun können. Das „Rai Reiten“ begegnete mir zufällig und ich war sofort begeistert. Ein Reitstil bei dem es nicht darum geht wer der Beste ist sondern einfach zusammen mit seinem Pferd die Natur genießen und das ganz ohne Zwang und schmerzbringenden Hilfsmitteln. Zudem wird der Unterricht sehr abwechslungsreich gestaltet so, dass die Theorie nie zu kurz kommt. Ich absolvierte die Abzeichen und Reitlehrerkurse und schloss 2013 meine Ausbildung zur Reitlehrerin und Bereiterin ab. Im Jahr 2015 kaufte ich mir die Ranch. Seitdem wird immer wieder umgebaut und erneuert damit die Tiere hier so Artgerecht wie möglich Leben können.
Selbstständigkeit:
Schon immer wollte ich was mit Tieren machen aber die damaligen Berufe entsprachen nicht dem was ich wollte. So machte ich 2006 eine Ausbildung zur Mechatronikerin im Hafen. Aber die Pferde waren immer Präsent. Sobald ich Urlaub hatte nahm ich an Kursen/ Seminaren Teil, fuhr bei Tierärzten mit oder machte Praktika auf Pferdehöfen um den Horseman über die Schultern zu schauen. 2022 kündigte ich meinen öden Job als Mechatronikerin und machte mich mit der Rocking Horse Ranch selbstständig.
Spiritualität:
Ausgelöst durch einen Vorfall durfte ich erfahren, dass es nicht nur die physische Welt gibt sondern auch die Energetische. In diesem Bereich spricht man vom „nicht“ sichtbaren. Wir sind uns nur zu 4% bewusst, der Rest läuft im verborgenen ab. Für mich ist dies eine faszinierende Welt, die man durch die Schulung seiner Hellsinne dann doch sehen und spüren kann. Auch Innerwise oder der Schamanismus ist ein wunderbares Werkzeug um das unsichtbare sichtbar zu machen. Diese Fähigkeiten lehren wir auch auf der Ranch. Hier darf frei weg über das Wahrnehmen oder sehen von Wesenheiten, Seelen, Engeln, drittes Auge, etc.. gesprochen werden.
Früher habe ich diese Fähigkeit unterdrückt. Durch das akzeptieren und annehmen habe ich mein Gleichgewicht zurück erlangt.
Nephrit: „Ich vergebe mir selbst und meinem Gegenüber. Harmonie und Gleichgewicht sind jetzt da.“

Trotz langem Zügel…

…das Pferd nimmt dich anders war wenn du es ohne Eisenstange im Maul reitest. Eure Bindung wird sich noch mehr verstärken.
Die Ranch ist ein Ort wo jeder sein kann wie er ist. Pferde dürfen hier Pferde sein. Sie können sich auf ihrem Paddock Trail 24h/ 365 Tage im Jahr frei bewegen und ihre Verhaltensweisen/ Triebe frei ausleben. Auch jeder Urlauber und Reitschüler kann hier der sein der er ist. Früher viel es mir nur so schwer in meiner Kindheit und Jugend weil die Gesellschaft etwas Bestimmtes von mir erwartete- wie ich ihrer Meinung nach sein sollt- und mich wenn ich dies nicht erfühlte ausgrenzte. Heute bin ich die die ich bin und froh darüber mich nicht angepasst zu haben.

Natur erleben.